Die Walcker-Orgel 

Die große Orgel in der Evangelischen Kirche zu Bukarest wurde im Jahre 1910 unter Opus 1592 von der Firma E. F. Walcker & Cie. aus Ludwigsburg als Taschenladenorgel gebaut. Die ziemlich grossen Kosten für diese damals „neue Orgel“, wurden durch mehrere Spenden aufgebracht worden. Für die Orgel spendeten u.a. König Gustav V. von Schweden, die Bukarester Deutsche Liedertafel, der Gemeindepräsident H. O. Schlawe u.v.a.

Die Orgel wurde nach einem Brandschaden, der sich Januar 1912 ereignete, noch im selben Jahr bei Walcker unter der Opusnummer 1708 neu gebaut und im Dezember 1912 wieder eingeweiht. Dabei wurden die Restteile der Orgel nach Ludwigsburg verfrachtet und wieder verwendet.

Bei dem Neubau unter Opus 1708 wurden die Metallpfeifen des I. Manuals neu gefertigt sowie der komplette Prospekt. Es wurden außerdem alle elektropneumatischen Relais erneuert, der Spieltisch wurde überarbeitet. Es wurde das Fernwerk „wieder-erstellt“ und die Orgel komplett gereinigt. Im II. Manual wurde an Stelle der Flûte harmonique 8’ eine Viola 8’ eingesetzt.

An die 100 jährige Geschichte der Orgel erinnert auch eine sehr schöne Marmortafel, die sich im Vorraum unserer Kirche befindet. Der goldgemalte Text dieser Tafel endet mit einem Zitat aus Psalm 150 (Vers 6): Alles, was Odem hat, lobe den Herrn ! Halleluja!.

Seit 2008 ist diese Orgel wegen starker Abnutzung und Schäden nicht mehr spielbar. Es ist ein Anliegen der Gemeinde, dass dieses wertvolle Musikinstrument nicht unbeachtet bleibt.

DIE PRAUSE ORGEL

Die Bukarester Kirche erhielt 2001 eine weitere, sehr wertvolle historische Orgel. Sie stammt aus der inzwischen aufgelösten siebenbürgisch- sächsischen Gemeinde Magarei und wurde nach der Restaurierung im nördlichen Seitenschiff als Chororgel aufgestellt. Die Ausstattung, der vom Orgelbauer Johannes Prause 1796 erbauten Orgel ist barock und einzigartig in Bukarest, einige ornamentale Elemente weisen jedoch in die neue, klassizistische Richtung. Zurzeit wird diese Orgel, mit einem Manual, Pedal und 12 Registern, als musikalische Begleitung der liturgischen Handlungen benutzt.

Vertrag mit dem Orgelbauer Johann Prause von 1796

Da wir unter heutigem Dato, samt der ganzen hiesigen Comunität zusammen trafen und nach vorgegangener Unterredung mit dem Herrn Prause, Orgelbauer aus Kronstadt, ein neues Orgelwerk in unserer Kirche zu machen übereinskommen: so wird sowohl das zu verabrechnende Geld, als auch die Verkostung und allen klangbaren Stimmen, die zu diesem neuen Werk erforderlich seyn werden, richtig conscribiert und folgender Contrakt mit dem Herrn Künstler geschlossen als Disposition dieses neuen Orgelwerkes von 8 Stimmen

1-mo Principal 4fuß tiefe D in Porspekt fein zinn

2-do Principal 8fuß von C bis bloß Fp von Holtz quinta: Thön intoniert

3-tio Octav 2-fuß – Zinn

4-to Quint 1 ½ – “ –

5-to Salicet 4 – “ –

6-to Flaut 4 – “ –

7 Mixtur 4-fach aus ein fuß Thon

8 Flaut 8fuß aus Holtz

9-to Pauke und Vogelgesang

1-mo) Dem Herrn Künstler verobligieren uns für dieses neue Orgelwerk in baarem Gelde Rsch 550 (sagen fünfhundertfünfzig Rheinische Gulden) auszuzahlen.

2-do) Dann 6 Cübel Waitzen, und ein Faß Wein sollen wir verpflichtet seyn Herrn Prause und zwar zu der Zeit wenn die neue Orgel fertig und an den Ort gestellet worden ist, mitzuzahlen.

3-tio) Verbinden uns Herrn Prause und noch zween Gesellen auf fünf Wochen die Kost zuverabreichen, und zwar, neben dem Ersten jeden Tag 3 achtel Wein und 3 halb Seidel Brautwein.

4-to) In Ansehung des obigen zu erlegenden Geldes sollen Herrn Künstler heute als den 6-ten Februar 1796 Rsch 200, und dann auf dem Johannistag (= 24. Juni) wiederum Rsch 200 ohne alles excuse auszuzahlen verpflichtet seyn, und die noch restierende 150 sollen bey Herstellung der orgel erlegen schuldig seyn.

5-to) Zur Abholung der Orgel verbinden uns ebenfalls 5 Wägen auf Kronstadt zuübersenden, so auch eben zu der Zeit ohne s. weiteren Entschuldigung der Wein mitfolgen soll und die Wägen von Herrn Künstler zu bestimmenden Termin abgeschickt werden sollen.

6-to) Die Verfestigung von Eisen und Blasbalgen Verschlag wird aus dem Dorfsfundus gemacht werden.

Magarey A 1796 Johann Prause

bürgerlicher Orgelbaumeiseter

Orga construită de Johannes Prause în 1796 provine din localitatea Pelișor, lângă Agnita, în județul Sibiu. A fost adusă la București la sfârșitul anilor 90 ai secolului trecut și a fost restaurată în mai multe etape. Este singura orgă barocă din Capitală. Johannes Prause, constructor de orgi stabilit la Brașov, este cunoscut pentru orgile monumentale de la Bistrița, Feldioara, Târgu Mureș și multe altele. Comunitatea din București a dorit nu doar îmbogățirea cunoscutei și foarte îndrăgitei activități muzicale, ci și salvarea unui neprețuit obiect de patrimoniu care altfel ar fi fost sortit distrugerii și dispariției datorată tragicului moment al exodului masiv al sașilor transilvăneni.

Orga Prause de la București este un instrument versatil în pofida dimensiunii mici. Are un singur manual și un pedalier, cu 12 registre în total. Instrumentul a slujit în cei 20 de ani de când este la aici, în mai bine de 1.000 de slujbe religioase și a putut fi auzit în nenumărate concerte. Sonoritatea orgii este adecvată mai ales repertoriului baroc, așadar muzicii secolelor al 17-lea și al 18-lea.

Redăm un fragment din contractul dintre Comunitatea Evanghelică din Pelișor și Johannes Prause din anul 1796:

Pentru construcția noii orgi îi vor fi plătiți domnului constructor 550 de Guldeni.

În plus, ne obligăm să-i plătim domnului Prause, la terminarea lucrării, 6 banițe de grâu și un butoi de vin.

Vom plăti astăzi, 6 februarie 1796, domnului Constructor 200 de Guldeni, încă 200 de Guldeni vor fi plătiți în ziua de sărbătoare a Sfântului Ioan (24 iunie), iar restul de 150 de guldeni, ne obligăm să îl datorăm după montarea orgii.

Pentru aducerea orgii vom trimite la Brașov cinci căruțe și odată cu ele și vinul promis.