„Wir dürfen wieder hoffen!“

Predigt am 1. Advent über Hebr. 10, 23-25

Von Dr. Daniel Zikeli, Bischofsvikar und Stadtpfarrer

Der Adventskranz schmückt wieder unsere Kirchen und Häuser. Darauf finden sich vier Kerzen, welche die Zeit bis Weihnachten vorzeigen. Doch diese Kerzen sind mehr als ein Zeitmesser, sie haben eine Botschaft, eine Botschaft, die uns auf das Kommen Gottes in diese Welt und auf das neue Kirchenjahr einstellen soll. Vielleicht kennen Sie die Geschichte von den vier Adventskerzen. Ich lese sie immer wieder in dieser Zeit, zu Beginn des Advents, weil sie eine Geschichte ist, die mir Hoffnung, Mut und Zuversicht schenkt. Mit ihrer Hilfe weiß ich, warum es wieder Weihnachten wird und warum, für uns, evangelische und katholische Christen, mit dem 1. Advent, ein neues Kirchenjahr beginnt.

Vier Kerzen brannten am Adventskranz. So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen.
Die erste Kerze seufzte und sagte: „Ich heiße Frieden. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden“.

Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz.
Die zweite Kerze flackerte und sagte: „Ich heiße Glauben. Aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne.“
Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die zweite Kerze war aus. Leise und traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort. „Ich heiße Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen.“ Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.
Da kam ein Kind in das Zimmer. Es schaute die Kerzen an und
sagte: „Aber, aber, ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!“ Und fast fing es an zu weinen.
Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: „Hab keine Angst! Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heiße Hoffnung.“

Mit einem Streichholz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und zündete die anderen Lichter wieder an.

Von dieser Hoffnung spricht auch der Predigttext, er steht im Brief des Apostel Paulus an die Hebräer im 10. Kapitel (23-25): Laßt uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat; und lasst uns aufeinander Acht haben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsre Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht.

Laut Vorstellung des Hebräerbriefes ist Jesus Christus der Hohepriester der mit seinem Leben die Schuld der Menschen getragen und somit den Zugang zum himmlischen Vater eröffnet hat und sich für uns Christen dauernd einsetzt: darum gibt es Hoffnung, Hoffnung für uns, die wir an ihn glauben, Hoffnung für die Verzweifelten und Schwermütigen, Hoffnung für die Kranken und Trostlosen, Hoffnung für die Starken und Schwachen. Mit dem Kommen von Jesus Christus hat Gott neue Lebensmöglichkeiten und Perspektiven eröffnet. Daran werden wir am heutigen 1. Adventssonntag erinnert. Gleichzeitig werden wir eingeladen, uns auf dem Weg mit Jesus Christus einzulassen, ein Weg der uns durch das ganze Kirchenjahr führen soll, von Advent, über Weihnachten, Ostern, Pfingsten, bis hin zum Ewigkeitssonntag, zur Hoffnung auf seine baldige Wiederkehr. Wer das Kirchenjahr bewußt mitgeht und miterlebt, erfährt daß ein solcher Weg nicht einem bloß „Sich-Erinnern“ gleicht, sondern eine Vergegenwärtigung dessen ist, was Jesus Christus für uns getan hat und noch tut, denn er, der lebendige Herr ist gegenwärtig und geht mit uns mit. Das ganze Kirchenjahr sollen wir daran erinnert werden, an diesem Bekenntnis, daß Jesus Christus mit uns geht, festzuhalten. Der Apostel schreibt „Laßt uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken!“. Eine Aufforderung über die wir

nachdenken sollen, denn viel zu oft wanken wir, werden schwach und unsicher. Als Christen bekennen wir, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist, und daß er Frieden, Vertrauen, Glaube und Liebe brachte. Davon anderen zu erzählen, es anderen bekannt zu machen, es vorzuleben, ist ein Bekenntnis.

Jesus Christus brachte Frieden. Bei seiner Geburt kündigte ein Engelschor, daß nun Friede auf Erden werden soll. Und im Epheserbrief schreibt der Apostel Paulus deutlich: Christus ist unser Friede, weil er alle Menschen, Juden, wie Heiden, zu Gott zurückführt. Jesus Christus hat Friede gebracht, indem er Grenzen überwand. In Christus können auch wir Grenzen überwinden. Wer sich zu ihm bekennt, überwindet den Graben der Vorurteile, der Ungerechtigkeit und des Hasses. Wieviel Unfrieden stiftet doch ein vorgeprägtes Vorurteil, oder ein Gedanke des Hasses, oder die Ungerechtigkeit, die wir ja dauernd erleben. Jesus Christus hat eine entgegengesetzte Richtung in Bewegung gesetzt und nennt deswegen solche als Kinder Gottes, die Frieden schaffen. Ohne Frieden, ohne Hoffnung auf Frieden, können wir Menschen, nicht leben.

Doch Christus brachte auch den Glauben, das Vertrauen, wie Martin Luther übersetzt hat. Wie oft hören wir ihn sagen: „Gehe hin in Frieden, dein Glaube hat dir geholfen“. Denken wir etwa an die Frau aus Syrophönizien, die an einer unheilbaren Krankheit litt. Unzählige Ärzte hat sie wohl aufgesucht, viele Medikamente geschluckt, Unmengen an Geld ausgegeben. All das hat nicht geholfen. Doch dann hört sie von diesem Jesus, der Gottes Sohn sei und eine unerklärliche Macht haben soll. Sie sagt sich „Ich möchte es einmal versuchen mit diesem Jesus“. Sie findet ihn, doch sie kommt nicht an ihn ran, sie kann nicht mit ihm reden und berührt nur sein Gewand. Jesus spürt, daß eine Macht von ihm ausgegangen ist, wendet sich um und fragt „Wer hat mich denn angerührt?“. Etwas beschämt zeigt sie sich, bekennt sich zu ihrer Tat und er antwortet „Dein Glaube, dein Vertrauen hat dir geholfen“. Sie hat fest daran geglaubt, daß Jesus helfen kann auch wenn alle Fäden zerreissen, oder wenn alle Möglichkeiten erschöpft sind.

Oder – von den zehn Aussätzigen, da kehrte, nur einer zurück. Und zu diesem einem sagt Jesus „Steh auf und geh nach Hause, dein Vertrauen hat dich gerettet“.

Natürlich wissen wir alle, daß es Situationen gibt in denen wir nicht glauben können, in denen das Vertrauen auf Gott schwer fällt, manchmal unmöglich erscheint. Zweifel, Anfechtungen, Enttäuschungen, Krankheit machen unseren Glauben unsicher. In einer solchen Situation des Wankens und des Fallens sagt Jesus: „Wenn euer Vertrauen auch nur so groß ist wie ein Senfkorn, dann könnt ihr zu dem Maulbeerbaum sagen: Zieh deine Wurzeln aus der Erde und verpflanze sie ins Meer, und er wird euch gehorchen“. Das Senfkorn ist das kleinste unter

den Samenkörnern, kaum sichtbar und dennoch kann es, in einem übertragenen Sinne, Wunder vollbringen. Deswegen kann auch der Liederdichter singen:
Wer Gott vertraut hat wohlgebaut

Im Himmel und auf Erden;
Wer sich verläßt auf Jesum Christ,
dem muß der Himmel werden.
(EG 251, 1)

Jesus Christus brachte die Liebe. Auf meinem Schreibtisch liegt ein Buch mit dem Titel „Jesus 2000 – Was zählt, ist Liebe“. Jesus Christus spricht nicht nur davon, er setzt sich auch für sie ein. Nur noch wenige Wochen und dann hören wir wieder die wunderbare Botschaft: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er sein eingeborenen Sohn gab, damit alle die an ihn glauben nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben“ (Joh. 3, 16). Dort in der Krippe in Bethlehem, erstrahlt die Liebe Gottes für uns Menschen. Zu uns, die wir Gott suchen, die wir Ausschau halten nach ihm, dem Ewigen, ist dieses Kind gekommen. Und dort am Kreuz erreicht die Liebe einen Höhepunkt. Da starb der Freund für seine Freunde. Mit aussgestreckten Armen rief er: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun“. Und am Ostermorgen erstrahlt die Liebe Gottes in einem neuen, kräftigen Licht die alle Dunkelheit, jeden Schmerz und sogar den Tod durchdringt und entmachtet. Dieser Jesus gab uns ein Gebot, ein neues Gebot. Er sagt: „Ich gebe euch ein neues Gebot, das Gebot der Liebe. Ihr sollt einander genauso lieben, wie ich euch geliebt habe. Wenn ihr einander liebt, werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid!“. Christus brachte Frieden, Vertrauen und Liebe – darum sollen wir an ihm festhalten und nicht wanken – denn er ist treu, der dieses alles verheißen hat.

Wir wissen jedoch, daß wir oft wanken. Wir wollen nicht immer Frieden, wir können nicht immer vertrauen, und mit der Liebe tun wir uns sehr schwer – wir wanken, doch ist es jetzt wieder Advent. Und wenn wir dem Gespräch der Adventskerzen lauschen, so zünden wir heute mit der Kerze der Hoffnung, wieder die Kerzen an, sodaß wir auch im neuen Kirchenjahr auf Friede, Glaube und Liebe hoffen dürfen.

Aus dem Festhalten an diesem Bekenntnis zu Jesus Christus, der Friede, Glaube und Liebe brachte, gibt es noch zwei Folgen. In unserem Predigtext heißt es: „Laßt uns aufeinander Acht haben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken“, mit anderen Wörten es geht um eine konkrete Verwirklichung des Liebesgebotes. Für viele ist die Adventszeit eine Zeit der Stille und der Einkehr, aber auch eine Zeit der besonderen Pflege von menschlichen Beziehungen. Es ist die Zeit, in dem wir uns den Kopf zerbrechen, wem wir was schenken sollen. Es ist, nicht so einfach Geschenke zu suchen, Geschenke die auch wirklich passen und die auch Freude

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bringen. Deswegen kann man diese vorweihnachtliche Zeit nutzen um über die Menschen die einem nahestehen nachzudenken, sei es Familie, Freunde oder gute Bekannte. Nun ist es Zeit darüber nachzudenken, was sie besonders ausmacht, was für besondere Fähigkeiten sie haben, was für Wünsche sie haben, was ihnen eine Freude bereiten kann. Die Adventszeit ladet uns ein über unsere Beziehungen nachzudenken. Die Adventszeit lädt uns zu einer Rückschau ein und regt an auf Worte, Gesten und Erlebnisse zu achten, die bestimmend waren im gemeinsamen Leben.Wer solch eine Revue in aller Ruhe passieren läßt, der kann kein Geschenk verfehlen. Doch, daneben gibt es noch die Anderen, die Fremden, die Einsamen und Verbitterten, die Arbeitskollegen und die Nachbarn, die Fernen und die Nahen. Auch da können wir kreativ- und phantasievoll sein. Die Arbeitskollegen können wir, zum Beispiel, mit einen kleinen Symbol der Wertschätzung überraschen, oder einen einsamen oder erzürnten Nachbarn mal aufsuchen, oder einen fernen Verwandten einfach anrufen. „Laßt uns untereinander anreizen“ sagt der Apostel, anspornen, motivieren zur Liebe und zu guten Werken – wie gut, daß es wieder Advent wird, der uns zuruft unsere Lichter anzuzünden und brennen zu lassen, denn ein jedes Licht, wie klein es auch sein mag, ist ein Licht der Hoffnung und der Freude und des Neuanfangs. Wie gut, dass es die vierte Kerze gibt, die Kerze der Hoffnung, auch wir können dann andere zur Hoffnung motivieren.

Und schließlich werden wir ermahnt, die Versammlungen nicht zu verlassen. Unlängst las ich ein Umfrage über die Kirchenmitgliedschaft der Evangelischen Kirche in Deutschland und da haben die allermeisten behauptet „Für meinen Glauben ist der Besuch des Gottesdienstes nicht wichtig“. Man mag nicht denken, daß das nur für Deutschland zutrifft. Das trifft genauso gut zu, auch in all unseren Gemeinden, auch hier, in der unsrigen. Dem sollte man jedoch engegen halten, daß der Glaube seinen konkreten Ausdruck in der gemeinsamen Feier des Gottesdienstes findet.

Hier antwortet die gläubige Gemeinde auf den Ruf Gottes, und Gott führt Menschen zusammen um gemeinsamen Zeugnis abzulegen und ihm die Ehre zu geben. Der Gottesdienst, so der emeritierte Bischof unserer Kirche D. Dr. Christoph Klein, sagte einmal, der Gottesdienst ist der Puls, der Herzschlag einer jeden Gemeinde. Hier merkt man, wie das geistliche Leben pulsiert, wie das Lob Gottes erklingt, wie die Menschen Gott suchen und untereinander und miteinander Gemeinschaft pflegen. Denn die Gemeinschaft gehört zu einem fundamentalen Kennzeichen des Gottesdienstes, heißt es auch in der Apostelgeschichte, und sie – die ersten Christen – „blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet“ (Apg. 2,42). Das sind die vier fundamentalen

Kennzeichen des christlichen Gottesdienstes: die Lesung aus der Bibel, die Pflege von Gemeinschaft, das Heilige Abendmahl und das gemeinsame Gebet. Jeder Gottesdienst ist darum, eine Angelegenheit der ganzen Gemeinde . „Gottesdienst“, so hat einmal ein bekannter deutscher Theologe Jochen Arnold gesagt, „wird dort seinem Auftrag und seiner Verheißung gerecht, wo die Gemeinde nicht nur Zuschauerin ist, sondern sich aktiv mit Singen, Beten, ja sogar in der Verkündigung einbringen kann. Der Gottesdienst“, sagt der Theologe weiter, „ist ein gemeischaftliches Geschehen, da begegnen wir Gott untereinander“. Wer nun die Versammlungen verläßt, verläßt Gottes Angebot, verläßt den Dienst Gottes an uns, einen Dienst des Friedens, des Vertrauens, der Liebe und der Hoffnung. Wer den Gottesdienst verläßt, ihn zur Seite schiebt, der löscht auch die letzte der Adventskerzen aus – die Hoffnung. Darum sagt der Apostel Paulus: Verlaßt die Gottesdienste nicht, sondern bleibt dabei, haltet die Flamme der Hoffnung aufrecht, die in jedem Gottesdienst im Kirchenjahr neu angezündet wird, und tragt diese Flamme der Hoffnung hinaus in die Welt die sich für den Gottesdienst nicht mehr interessiert. In einem Kinderlied heißt es darum: Tragt in die Welt nun ein Licht – das Licht der Hoffnung, der Liebe, des Vertrauens. Tragt zu den Kranken ein Licht, zu den Alten, zu den Kindern, zu den Einsamen. Sagt allen: „Fürchtet euch nicht“ Gott hat euch lieb, groß und klein. Seht auf des Lichtes Schein.

Tragen wir darum dieses Licht weiter unserem Herrn entgegen. Es ist Advent – auch bei uns wird der Herr einziehen, wenn wir die Flamme der Hoffnung aufrecht erhalten, wenn wir festhalten am Bekenntnis zu Jesus Christus, wenn wir uns untereinander anspornen zur Liebe und zu guten Werken und wenn wir die Gemeindeversammlungen nicht verlassen. So wird es Advent, und so laßt uns das neue Kirchenjahr beginnen und dem Tag entgegen gehen, der ohne Anfang und Ende sein wird. Amen.

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EINBLICK IN DAS GEMEINDELEBEN Jugendarbeit im Kirchenjahr 2012-2013

Von Pfarrer Andrei Pinte

Die Jugendgruppe der Evangelischen Kirchengemeinde A. B. Bukarest beteiligte sich im abgelaufenen Kirchenjahr in unterschiedlicher Weise am gottesdienstlichen Leben der Kirchengemeinde und nahm bei verschiedenen Rüstzeiten und Ausflügen teil.

Schon am Vorabend des ersten Advent fuhr ein Kleinbus nach Wolkendorf, um dort beim traditionellen Adventskranzbinden teilzunehmen. Jugendliche aus Zeiden, Wolkendorf und Bukarest kamen zusammen und hatten eine ertragreiche Zeit. In der folgenden Vorweihnachtszeit kamen Jugendliche zusammen und bereiteten das Krippenspiel vor, daß sie schließlich während der Heiligabendvesper aufführten. Neu war für die Jugendlichen und Konfirmanden in derselben Adventszeit der Besuch bei den alten und kranken Gemeindegliedern. Die Kinder hatten große Freude: Sie bemerkten, welche große Freude sie durch ihren Besuch und durch ihre Weihnachtslieder in den Häusern bereitet haben und sprachen den Wunsch aus, auch im kommenden Jahr diese Aktion durchzuführen.

Die Fahrt zum Kirchentag war der Höhepunkt der Jugendarbeit des abgelaufenen Kirchenjahres. Zusammen mit Jugendgruppen aus Hermannstadt und Zeiden ging es zum dritten Kirchenjahr in Folge (nach München 2010 und Dresden 2011) durch Wien nach Hamburg. Da entstanden Freundschaften zwischen den Jugendlichen der drei Gemeinden, die sich ein Monat später aus eigener Initiative entschlossen, sich wieder in Zeiden für ein Wochenende zu treffen: und zwar im Pfarrhaus aber ohne die lästige Aufsicht der Pfarrer.

Nennenswert ist auch die Gestaltung mancher Gottesdienste mit direkter Beteiligung der Jugendgruppe: die Christvesper, der Pfingstgottesdienst oder der erstmalig gefeierte Familiengottesdienst zum Schulabschluß sind nur einige Beispiele davon.

Daß die Ökumene für unsere Kirchengemeinde sehr wichtig ist, bemerken die Jugendlichen seit einigen Jahren durch die Teilnahme am gemeinsamen Reformationsgottesdienst. In diesem Jahr lernte die Jugendgruppe auch die letzte der vier protestantischen Kirchen in Bukarest, die ungarisch-lutherische Kirche auf Badea Cartan, kennen.

Nicht zuletzt ist die Freizeit in Techirghiol zu nennen. Dafür erklärte sich Pfarrer Uwe Seidner dankenswerterweise bereit, die Jugendgruppe zu begleiten und ein sehr interessantes Programm zu gestalten. Mehr dazu erfahren Sie aber aus dessen Bericht, der anschließend zu lesen ist.

In der Hoffnung, daß sich die Jugendlichen

weiterhin vom Angebot der Kirche ansprechen lassen werden, und mit der Erwartung, dass sich auch andere Menschen finden, die sich für die “Zukunft unserer Gemeinde“ einsetzen werden, soll auch für das Kirchenjahr 2013/2014 die Jugendgruppe ein sichtbarer Zweig des Gemeindelebens sein.

Die Jugendgruppe im Gemeindesaal des Pfarrhauses

Sommer, Sonne und religiöse Vielfalt

Von Pfarrer Uwe Seidner

Vom 10. – 16. Juli 2013 nahmen Jugendliche der evangelischen Kirchengemeinde Bukarest das Angebot einer ausgewogenen Mischung von Kultur, Geschichte, religiöser Identität und Badespaß an den Stränden des Schwarzen Meers wahr.

Im evangelischen Ferienheim von Techirghiol, abgeleitet aus dem türkischen Tekirgöl, das heißt so viel wie „der See des Tekir“, hatten wir unsere Unterkunft. Das evangelische Ferienhaus war einst die deutsche katholische Schule von Techirghiol. Diese erwarb die evangelische Kirchengemeinde Bukarest noch zu kommunistischen Zeiten und baute diese zu einem Ferienhaus um. Seitdem können sich kirchliche Angestellte und kirchliche Gruppen, aber auch Gäste von außerhalb, erholen. Von da aus unternahmen wir unsere Ausfahrten in das Hinterland der Dobrudscha und die nahegelegenen Strände. Wir hatten uns nämlich auch pädagogische Ziele gesetzt. Vormittags lernten wie die reiche Geschichte der Dobrudscha und ihre religiöse Vielfalt kennen, nachmittags erholte man sich am Strand. Die Dobrudscha ist ein Landstreifen, der bis 1879 zum osmanischen Reich gehörte und dementsprechend geprägt ist. In der Altstadt von Constanta steht die große „Karlsmoschee“, benannt zu Ehren des rumänischen Königs Karl, der den Bau dieser Moschee erlaubte. Hier begegnete die Jugendgruppe ein erstes Mal dem Islam. Der Islam ist seit dem Mittelalter fester Bestandteil dieser Region. Weiter galt es auch die Geschichte der deutschen Bevölkerung der Dobrudscha zu erforschen. Die Frage,

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wieso es eine ehemalige deutsche Schule in Techirghiol gibt, konnte auf diese Weise erläutert werden. Wir besuchten die ehemaligen deutschen Gemeinden von Karamurat (heute Kogălniceanu) und Colelia. In Kogălniceanu trafen wir den katholischen Pater. Da gibt es nämlich noch eine aktive Gemeinde und die Kirche ist sehr gut erhalten. Das hat etwas damit zu tun, daß nach der Umsiedlung der deutschen Bevölkerung katholische Gläubige aus der Moldau in kommunistischer Zeit hier einen Arbeitsplatz fanden. Diese Menschen versammeln sich nun regelmäßig im Gotteshaus, welches dem heiligen Antonius von Padua geweiht ist. Colelia liegt etwas versteckt, abseits des Tourismus, im Hinterland. Das leergebliebene Dorf selber existiert nicht mehr. In den fünfziger Jahren wurden da Mazedo – Rumänen angesiedelt, diese konnten sich da aber irgendwie nicht heimisch fühlen und verließen dieses. Die Häuser verschwanden bzw. verwandelten sich in Erdenhügel. Nur die Kirche hielt sich tapfer und verwandelte sich in eine Ruine, die bis 2006 ein malerisches Bild abgab, nämlich beim Sonnenuntergang im freien Feld. Dann kam der Vorschlag von dem Erzbischof Teodosie von Tomis ein orthodoxes Kloster hier zu errichten. Eine Nonne wurde beauftragt dies durchzuführen. Nur fehlte es an Geld. Als aber George Becali für die Sache begeistert werden konnte, fehlte es nicht mehr an Geld. Die Kirche wurde in einer etwas eigenartigen Weise wieder renoviert und rundum entstanden die Klosteranlagen. Es heißt, daß heute Studenten aus Constanţa gerne hinkommen, um sich da für ihre Prüfungen vorzubereiten. Mit den gewonnen Eindrücken ging es wieder Richtung Meer. Nicht weit war Jurilovca. So nahmen wir die Gelegenheit war und setzten mit dem Schnellboot eines jungen Lipovenen rüber nach

Partnerschaft mit der Evangelischen Kirche A.B. Bukarest
Von Pfr. Dr. Martin Neubauer

Eine gelungene Partnerschaft zwischen Gemeinden setzt einige wichtige Eigenschaften voraus. Am wichtigsten ist die Fähigkeit, miteinander zu kommunizieren. Ein vergleichbares Umfeld, ähnliche Strukturen, Sorgen, Hoffnungen und Erwartungen erleichtern das Kennenlernen und erhöhen die Chance, daß Lösungen, Projekte und Vorstellungen gemeinsam erarbeitet oder zwischen den Partnergemeinden ausgetauscht werden. Alle diese Punkte sind bei der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Bukarest erfüllt. Die Gottesdienst- und Umgangssprache ist Deutsch, was die Frage nach einer ungehinderten Kommunikation sofort beantwortet.

Anfang Oktober dieses Jahres besuchte ich

„Gura Portiţei“. In der Idylle dieser Sandbank zwischen Meer und Razim See ließen wir den Tag ausklingen.

Am Sonntag, den siebten nach Trinitatis, feierten wir einen gemeinsamen Gottesdienst mit Heiligem Abendmahl mit der Gemeinde in Constanţa. Anschließend kamen wir bei Erfrischungsgetränken ins Gespräch mit den Gemeindemitgliedern. Heute ist sie eine gemischte Gemeinde. Einige sind aus Siebenbürgen hingezogen, andere wiederum sind die Nachfahren der ehemaligen Dobrudschadeutschen. Kurator Freimeyer erzählte uns ausführlich über die Geschichte der Gemeinde und ihrer aktuellen Lage. Nach den vielen Eindrücken gab es dann noch den Montag mit Freizeitaktivitäten, bevor es dann wieder in die Hauptstadt ging.

Katholische Kirche in Karamurat

unsere neuen Freunde und hielt dort im Rahmen eines Sonntagsgottesdienstes die Predigt. Alles war sehr vertraut und bis auf wenige besondere Elemente (der Pfarrer singt nach lutherischer Ordnung Teile der Liturgie) hätte der Gottesdienst auch in Emmerich so stattfinden können. Im Anschluss besuchte ich gemeinsam mit den zwei Gemeindegeistlichen, Herrn Bischofsvikar Dr. Daniel Zikeli und Pfarrer Andrei Pinte, eine der neuesten Einrichtungen ihrer Gemeinde: den vor kurzem erbauten, großen und sehr modernen Kindergarten. Da wir selber gerade dabei sind, in der Hansastraße unseren erweiterten und modernisierten Kindergarten einzuweihen, hatte ich bei dem Besuch in Bukarest eine gute Vergleichsmöglichkeit. Ich war froh festzustellen, daß die beiden Einrichtungen in der Bauqualität, Ästhetik und Funktionalität auf einer Ebene stehen. Der Tag ging mit einem festlichen Essen weiter, im Rahmen dessen ich die Möglichkeit bekam, das Presbyterium und auch

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andere wichtige Personen des Gemeindelebens (Kantor, Erzieherinnen, Küster) kennenzulernen. Wir besprachen die Möglichkeiten einer erfüllten Gemeindepartnerschaft, erörterten Gemeinsamkeiten und auch konkrete Schritte für die Zukunft. Darunter kam der Wunsch zur Sprache, auf musikalischer Ebene (Chor, Orgel) etwas zu gestalten und auch im Bereich der Jugendarbeit aktiv zu werden. Konkret ist im Sommer 2014 eine Jugendmitarbeiterreise nach Rumänien geplant. Als weiterer Schritt wurde den Pfarrern die Einladung ausgesprochen, uns in Emmerich zu besuchen, um auch hier einen gemeinsamen Gottesdienst zu feiern. Alles in allem sind das Vorhaben, die unser Gemeindeleben erweitern, beleben und bereichern werden, und wir hoffen alle auf Gottes Segen für unsere neue Partnerschaft!

Zu Gast bei der Evangelischen Kirche

aus www.bukarest.diplo.de

Am 10. Oktober besuchte Botschafter Werner Hans Lauk die evangelische Kirche in Bukarest, die zweitgrößte Gemeinde der evangelischen Kirche A.B. in Rumänien mit knapp über 1.000 Gemeindemitgliedern.

Bischofsvikar Dr. Daniel Zikeli informierte über das Gemeindeleben und die zahlreichen Aufgaben, die von der evangelischen Kirche in Bukarest wahrgenommen werden, wie die Betreuung der Bedürftigen in der

Pfr. Dr. Martin Neubauer auf der Kanzel

Von links nach rechts: Kurator Gerhard von Hannenheim, Pfarrer Andrei Pinte, Botschafter Werner Hans Lauk, Bischofsvikar und Stadtpfarrer Dr. Daniel Zikeli, Kirchenvater Ing. Dr. Helmut Köber.

Diakoniestation, die Verwaltung des evangelischen Friedhofs, des Kindergartens und des Ferienhauses in Techirghiol, den evangelischen Religionsunterricht im Goethe-Kolleg u.v.m.

Im Anschluss an die Gespräche im Gemeindehaus besichtigte Botschafter Lauk die Kirche, in der jeden Sonntag der evangelische Gottesdienst in deutscher Sprache stattfindet.

Den Abschluss bildete der Besuch des evangelischen Kindergartens, in dem mehr als 100 Kinder betreut werden.

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Das Ensemble “Interludium” nach der Aufführung in der Evangelischen Kirche A.B. Bukarest

Interludium mit Messias Aufführung in Bukarest

Von Dr. Carmen Elisabeth Puchianu

Das Kinder-, Jugend- und Erwachsenenensemble „INTERLUDIUM“ durfte am Sonntag, dem 13. 10. 2013, das neue Verkündigungsspiel „Messias“ in der Evangelischen Kirche A.B. Bukarest (Luterană Str. 2) im Anschluss an den Gottesdienst vor zahlreichen Kirchgängerinnen und Kirchgängern uraufführen. Sogar das deutschsprachige Fernsehteam von TVR1 war zugegen.

Der Auftritt erfolgte auf Grund der freundlichen Einladung des Bukarester Presbyteriums, das die Gruppe zusammen mit Pfarrer Andrei Pinte und Kurator Von Hannenheim in der Kirche herzlich begrüβte. Der Bukarester Presbyter, Klaus Seiferth überreichte der Spielleiterin zum Dank einen Blumenstrauβ und lud anschlieβend die Spieler zum Mittagessen in den Gemeinderaum ein.

Es war sehr wohltuend vor dem Spiel dem Gottesdienst beizuwohnen, der von Pfarrer Pinte einfühlsam gestaltet wurde. Beeindruckend fanden die Kronstädter, daß die Gemeinde gemeinsam das Glaubensbekenntnis gesprochen hat. Die Predigt zur Bedeutung des Fest- und Sonntages als Tag der

Ruhe und des Einklangs mit Gott und mit sich selbst schuf die geeignete Stimmung für das anschlieβende Verkündigungsspiel. Man empfand danach ein wirklich sonntägliches Gefühl, wie schon lange nicht.

Den Abschluss des Besuches machte ein einstündiger Stadtrundgang, den das Ensemble trotz etwas trüben Wetters sehr genossen hat.

Für einen auβerordentlich wohltuenden und besinnlichen Sonntag bedankt sich das Kinder-, Jugend- und Erwachsenenensemble „INTERLUDIUM“ beim Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde A.B. Bukarest,beiPfarrerPintesowiebeiVladNăstase,derunsin seiner Eigenschaft als Organist und Kulturverantwortlicher die ganze Zeit über auf das freundlichste betreut hat! Der Dank der Gruppe gilt auch dem Presbyterium der Evangelischen Gemeinde A. B. Bartholomä/ Kronstadt, das freundlicher Weise die Fahrtkosten übernommen und eine gemeinschaftsfördernde und gemeinschaftsverbindende Aktion unterstützt hat.

Zur Zeit ist Interludium ein interkonfessionelles und interkulturelles selbstständiges Laienensemble, das unter der Leitung von Dr. Carmen E. Puchianu zu Hochfesten in Zusammenarbeit mit Pfarrherren und Kirchenmusikern evangelischer/reformierter Gemeinden in Kirchen auftritt.

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Fest und Feier zu Erntedank
Zum zweiten Mal Verleihung des Gemeindepreises der Bukarester Kirchengemeinde
Von Dagmar Schneider, ADZ, 30. Oktober 2013

Am vergangenen Sonntag wurde in der evangelischen Kirche in Bukarest das Erntedankfest gefeiert und gleichzeitig der Gemeindepreis verliehen. Der reichlich geschmückte Altarraum verlieh diesem besonderen Tag im Kirchenjahr ein festliches Aussehen. Musikalisch wurde der Gottesdienst durch die Klänge eines Bläsertrios umrahmt.

Zu diesem besonderen Fest war neben dem Bischofsvikar und Stadtpfarrer Dr. Daniel Zikeli und dem Pfarrer Andrei Pinte auch der Stadtpfarrer von Kronstadt/Braşov, Christian Plajer, anwesend, welcher auch die Predigt hielt.

Die Gemeinde ehrt in diesem Jahr mit der Verleihung des Gemeindepreises das Ehepaar Sofia und Horst Sternberg für ihre Verdienste um die Gemeinde.

In der Laudatio, die der Kurator Gerhard von Hannenheim hielt, erwähnt er den Werdegang des Ehepaares und damit verbunden die Studienreisen, die beide in den siebziger Jahren auch nach Siebenbürgen, die Heimat von Frau Sofia, unternahmen. Beim erneuten Besuch Siebenbürgens im Jahre 1995 kam es in Birthälm/ Biertan zu einem Erlebnis, das für die Beziehung zur Bukarester Kirchengemeinde ausschlaggebend war. Pfarrer Sternberg, welcher gerade in den Ruhestand getreten war, bat den damaligen Bischof D. Dr. Christoph Klein seinen Vertretungsdienst an.

Im Antwortschreiben erfuhr Horst Sternberg von der Hilfe, welche die große Kirchengemeinde Bukarest brauchte. So kam es im Sommer 1996 zum ersten dreiwöchigen Einsatz in der Kirche in Bukarest im

besten Einvernehmen mit dem damaligen Stadtpfarrer Christian Plajer. Frau Sofia war aktiv im Frauenkreis, aber auch praktische Beratung und Hilfe leisteten die Sternbergs in der Gemeinde. Immer wieder wurden Spendenaktionen von ihnen in Deutschland organisiert, die der Gemeinde zugute kamen. Auch bei der Einrichtung der Diakoniestation stand das Ehepaar Sternberg der Gemeinde mit Rat und Tat zur Seite.

Für die langjährige Verbundenheit und Unterstützung der Kirchengemeinde wurde dem Ehepaar Sternberg vom Kurator herzlich gedankt und das Allerbeste gewünscht mit unverminderter Gesundheit und Tatkraft.

Der Gemeindepreis wurde danach vom Bischofsvikar und Stadtpfarrer Dr. Daniel Zikeli überreicht, welcher im Namen der Gemeinde dem Ehepaar für seinen Einsatz herzlich dankte und Gottes Segen wünschte.

Pfarrer Sternberg dankte ebenfalls für die erbrachte Ehre und leitete den Dank weiter an mehrere Gruppen. An die Menschen, die mit den beiden auf den vielen Studienreisen in Siebenbürgen unterwegs waren, an die Kollegen, die in den 25 Dienstjahren zusammen mit ihnen im Diakonissenkrankenhaus in Karlsruhe- Rüppurr gearbeitet haben, und an die Bukarester Gemeindegvertreter, die sie herzlich aufgenommen und ein vertrauensvolles Arbeiten miteinander ermöglicht haben.

Im Anschluss wurde im Beisein von Stadtpfarrer Zikeli und Pfarrer Pinte die Gedenktafel für die Gemeindepreisträger im Vorraum der Kirche enthüllt.

Das Erntedankfest endete mit der Einladung des Stadtpfarrers zum traditionellen Brot und Wein, Tee oder Kaffee an alle Gemeindeglieder und zu Gesprächen mit dem Ehepaar Sternberg.

Der Gemeindepreis wurde von Stadtpfr. Dr. Daniel Zikeli an das Ehepaar Sternberg überreicht.

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LAUDATIO
zur Verleihung des Gemeindepreises 2013 der

evang. Kirchengemeinde A.B. Bukarest
an das Ehepaar Pfarrer Horst und Frau Sofia

Sternberg – Karlsruhe
Bukarest, 27.10.2013

Es ist mir eine große Freude und Ehre, die diesjährigen Träger unseres Gemeindepreises, das Ehepaar Pfarrer Horst und Sofia Sternberg sowie deren Verdienste um unsere Kirchengemeinde vorzustellen.

Flüchtlinge aus dem Osten, die sich nach mühevollen Übergangsjahren im Westen eingelebt haben und sich der Sozialarbeit widmen.

In Würzburg lernen sich die beiden kennen, als Horst Sternberg hier sein Vorpraktikum macht. 1960 erfolgt die Hochzeit in Würzburg.

Ebenfalls 1960 tritt Horst Sternberg die Stelle eines CVJM-Sekretärs in Karlsruhe an.

Jugendarbeit war der Schwerpunkt dieser Jahre, wobei Frau Sofia ihren Beitrag leistete, indem sie auf Freizeiten kochte. 1961, 1963 und 1966 kommen die

Zunächst einige Eckdaten ihres Werdegangs:

Horst Sternberg stammt aus Pommern, wo er seine Kindheit verbracht hat. Im Zuge der Kriegswirren flüchtet er nach Niedersachsen, wo es einen Neuanfang gibt. Er macht eine erste Ausbildung als Schreiner, dann als Sekretär des Christlichen Vereins Junger Männer, kurz CVJM, in Kassel.

Sofia Sternberg stammt aus dem Nösnerland in Siebenbürgen, wo sie in Heidendorf bei Bistritz ihre Kindheit verbringt. Während den Kriegswirren flieht sie westwärts über Thüringen nach Franken. Sie genießt eine Ausbildung zur Erzieherin in der Diakonissenanstalt Neuendettelsau und hat ihre erste Anstellung in Würzburg. Wir machen hier eine Parallele ihrer Biografien: beide

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3 Kinder Torsten, Markus und Ulrike zur Welt.
1970 erfolgt die Bestallung als Krankenseelsorger

im Diakonissenkrankenhaus Karlsruhe-Rüppurr.
Die Sternbergs reisen gerne. 1974 und 1978 besucht die Familie Siebenbürgen, die Heimat von Frau
Sofia. Sie leiten Studienreisen nach Israel, Ägypten und in

die Türkei, um Land und Leute kennen zu lernen.
1995 folgt eine derartige Reise nach Siebenbürgen. Dort kommt es in Birthälm zu einem Erlebnis, daß für die Beziehung zu unserer Kirchengemeinde ausschlaggebend

ist:
Das Pfarrhaus ist leer – der Ortspfarrer ist nach

Deutschland ausgereist und ein alter Mann klagt traurig, daß die kleiner gewordene Gemeinde nun ohne geistlichen

Pfarrer Horst Sternberg bedankt sich – auch im Namen seiner Frau – für den Gemeindepreis

Hirten allein geblieben ist.
Zurück in Deutschland, gerade in den Ruhestand

getreten, schreibt Horst Sternberg an den emeritierten Bischof D. Dr. Christoph Klein einen Brief, in dem er sein Erlebnis schildert und sich anbietet, im Sommer zu einem Vertretungsdienst nach Birthälm zu kommen. In seiner Antwort schreibt der Bischof, daß zwar in Birthälm kein Bedarf besteht, jedoch die große Kirchengemeinde Bukarest Hilfe braucht. Wir bemerken dazu, daß unser damaliger Stadtpfarrer Samuel Piringer gerade im Begriff war, nach Deutschland auszureisen und der Zweitpfarrer Christian Plajer alleine von den vielfachen Pflichten überfordert war. Und so kam es im Sommer 1996 zum ersten 3-wöchigen Einsatz in Bukarest.

Pfarrer Sternberg hilft auf allen Ebenen des geistlichen Lebens: Predigten, Jugend- und Bibelstunden, Beerdigungen in bestem Einvernehmen mit Stadtpfarrer Christian Plajer, weiter Hausbesuche bei Alten und Kranken, begleitet von unserer leider inzwischen verstorbenen Nächstendienst- Vorsteherin, der Presbyterin Erika Guguianu.

Frau Sofia ist aktiv im Frauenkreis.

Aber auch praktische Beratung und Hilfe leisten die Sternbergs unserer Gemeinde. Frau Sofia regt an und legt selber Hand an bei der Reinigung des Gotteshauses sowie der Friedhofskapelle von abgetropftem Kerzenwachs.

Der Zustand des Bodenbelages im Gemeindehaus läßt zu wünschen übrig und die Sternbergs schlagen vor, Erdgeschoß und Flur mit Korkplatten zu belegen. Sie organisieren eine Spendenaktion in Deutschland, mit derer Hilfe dieser Plan ausgeführt werden kann. Der neue Belag gibt dem Gemeindehaus ein besseres Aussehen und ist auch heute noch in bester Verfassung.

Unsere Verbindung bleibt auch nach dem Einsatz 1996 bestehen. Seitens unserer Gemeinde sind neben Pfarrer Plajer die Presbyterinnen Marianne Bosanceanu und Erika Guguianu sowie Altkurator Harald Sterns besonders in die Beziehung zu dem Ehepaar Sternberg

eingebracht.
Im Jahre 1997 besucht uns Pfarrer Sternberg 2

mal für je 2-3 Wochen für Vertretungsdienste.
Bei der Einrichtung der Sozialstation in der Str. Musicescu steht uns Fam. Sternberg mit Rat und Tat zur Seite. OP Schwester Christine Knappe aus Rüppurr berät uns praktisch. Aus Spenden werden 2 Waschmaschinen, ein Trockner und eine Bügelmaschine für die Wäscherei

im Keller gestiftet.
Familie Sternberg veranlaßt regelmäsig Spenden

in Deutschland für Unterstützung der Bedürftigen Gemeindemitglieder sowie für die weihnachtlichen Bescherungen der Alten und Kinder.

Im Sommer 1998 unternahm der Kirchenchor (zu der Zeit mit an die 40 Sängerinnen und Sänger) unter der Leitung von Dan Racoveanu eine Tournee zu einem Sängerfest in der Schweiz und anschliessend durch Deutschland, in deren Rahmen auch eine Station in Karlsruhe gemacht wurde. Wir wurden von dem Ehepaar Sternberg herzlich empfangen und in der Gemeinde untergebracht und verpflegt. Bei unserem Konzert wurde ein stattlicher Beitrag gesammelt, der uns half einen Teil unserer Ausgaben zu begleichen.

Das Diakonissenkrankenhaus Rüppurr hat uns tief beeindruckt. Auf Anregung und durch Vermittlung Herrn Sternbergs konnten wir eine Anstalt für Behinderte (Epileptiker) besuchen, wo die Insassen neben der medizinischen Pflege entsprechend ihren Behinderungen einfache Arbeiten ausführen und so ihrem Leben einen Sinn geben können, gleichzeitig aber auch Werte erzeugen – ein Beispiel angewandter Diakonie.

Ihr Interesse an den Oststaaten und Europa im Ganzen hat das Ehepaar Sternberg auch an ihre Kinder weitergegeben. Sohn Torsten macht regelmässige Begegnungsfahrten nach Bulgarien und Prag. Dort kam es zu einer trinationalen Begegnung zwischen Jugendlichen aus Pforzheim, Dobris und Bukarest. Für die Bukarester Jugendlichen ermöglichte das Ehepaar Sternberg die Teilnahme durch Vermittlung von Spenden.

In letzter Zeit stattete uns Pfarrer Sternberg des öfteren kürzere Vertretungsbesuche von je etwa einer Woche ab, so zu letzt dieses Jahr um die stark besetzte Osterzeit, und half uns in bestem Einvernehmen mit Bischofsvikar und Stadtpfarrer Dr. Daniel Zikeli und Pfarrer Andrei Pinte durch Predigten und Hausbesuche bei Alten und Kranken, welche ihm für seine Anteilnahme und seinen Zuspruch herzlich dankbar sind.

Für ihre langjährige Verbundenheit und Unterstützung unserer Kirchengemeinde danken wir dem Ehepaar Sternberg herzlich und wünschen ihnen weiter das Allerbeste mit unverminderter Gesundheit und Tatkraft. Mögen unsere guten Beziehungen weiter bestehen bleiben und auch von unseren Nachfolgern gepflegt werden. Das walte Gott.

Kurator Gerhard von Hannenheim hält die Laudatio

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Gemeindeempfang zum Reformationstag Ereignis in der Bukarester evangelischen Kirche ADZ – 2. November 2013

Gäste fanden sich beim Empfang ein, den die evangelische Kirchengemeinde der Hauptstadt anlässlich des Reformationstags am Donnerstag, dem 31. Oktober, veranstaltete. Der Stadtpfarrer und Bischofsvikar, Dr. Daniel Zikeli, Pfarrer Andrei Pinte und das Presbyterium empfingen den Kulturminister Daniel Barbu, Vertreter der Deutschen Botschaft, mehrerer Kulturinstitutionen, der Medien, der Geschäftswelt u. a.

In seiner Begrüßungsansprache ging der Stadtpfarrer kurz auf die Bedeutung der Reformation und auf die Geschichte der evangelischen Gemeinde Bukarest ein, die bis in das Jahrhundert der Reformation, das 16. Jahrhundert, zurückreicht. Er erwähnte wichtige Persönlichkeiten und Förderer der Gemeinde im Laufe der Geschichte, angefangen von der Königin Elisabeth von Rumänien, vom preußische Generalkonsul Karl Freiherr von Meusebach, der sich für die Errichtung des heutigen Kirchengebäudes einsetzte, das 1853 eingeweiht wurde. Es fielen Namen weiterer bedeutender Gemeindeglieder, wie jener Wittings, der das heute noch bestehende Krankenhaus in Bukarest begründet hat, wie der Bierbrauerfamilie Luther, des Schriftstellers Oscar Walter Cisek usw.

Kurz wurde auch das vielseitige Wirken der Kirchengemeinde vorgestellt, es wurden die Einrichtungen wie der Kindergarten, die Diakoniestation und das Ferienhaus in Techirghiol beschrieben. Als Botschafter der siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen sprach Senator a. D. Cristian Ţopescu über das Tourismusprojekt „Entdecke die Seele Siebenbürgens“! In der bildgestützten Präsentation wurden auch einige alte Fotos der Bukarester Kirche gezeigt.

Cristian Ţopescu, Kulturbotschafter der Kirchenburgen

Umrahmt wurde die Veranstaltung von einem auserlesenen Musikprogramm. Kantor Vlad Năstase spielte an der Orgel Stücke aus alten siebenbürgischen Manuskripten von Martin Schneider und Josephus Fazakas Krisbacensis, das Quartett Lanto Arte zwei Sätze aus einem Divertimento von Mozart. Bei einem Glas Wein und einem Imbiss konnten die Teilnehmer daraufhin ins Gespräch kommen.

Die Gäste beim Empfang, im Gemeindesaal des Pfarrhauses

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GEMEINDEWAHLEN

Die Gemeindeversammlung der Evangelischen Kirchengemeinde A. B. Bukarest hat am Sonntag, dem 10. November 2013, im Anschluss an den Gottesdienst, die Gemeindevertretung und die Abgeordneten in die Bezirkskirchenversammlung gewählt.

Die neugewählten Mitglieder der Gemeindevertretung sind (mit Mandat bis 2017):
1. Michael Schmidt
2. Dr. Johann Neuner

3. Maria Constantinescu 4. Dr. Alexandru Szepesi 5. Karla Reckerth
6. Horst Massier

7. Simone de Turzansky
8. Rovana Odette Mirea
9. Hilde Weidle
10. Gerda Monica Drăghici

Die Ersatzmiglieder sind (mit Mandat bis 2015): 1. Evemarie Draganovici
2. Katharina Ivan
3. Peter Agrippa Popescu

4. Gabriel Paul Teodorescu 5. Veronica Dăianu
6. Bucura Ionescu
7. August Schneider

8. Maria Lipan Weber
9. Hilde Procopan
10. Luise Diana Popescu Schifter

Die Abgeordneten in die Bezirkskirchenversammlung sind (mit Mandat bis 2017):
1. Gerhard von Hannenheim
2. Dr. Helmut Köber

3. Michael Schmidt
4. Rohtraut Wittstock 5. Emil Ionescu

Die Ersatzmitglieder sind (mit Mandat bis 2015): 1. Horst Massier
2. Klaus Seiferth
3. Dr. Johann Neuner

4. Dr. Alexandru Szepesi

Die Gemeindevertretung hat in ihrer ordentlichen Sitzung vom 24.11.2013 den Gemeindekurator und die neuen Mitglieder des Presbyteriums gewählt bzw. wieder bestätigt.

Die gewählten Presbyter sind: 1. Dr. Helmut Köber
2. Dr. Johann Neuner
3. Rohtraut Wittstock

4. Emil Ionescu 5. Horst Massier

Altkurator Gerhard von Hannenheim wurde in das Kuratorenamt bestätigt.

Gott der Herr segne diese Frauen und Männer, damit sie sich in Würde für das Wohl der Gemeinde einsetzen.

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Die kirchlichen Wahlen am 10. November 2013

„Împreună pentru o lume mai bună”

Răspunzând invitaţiei de a participa la „Ziua uşilor deschise” a Bisericii Adventiste de Ziua a Şaptea, Biserica Locală „Popa Tatu”, Episcopul Vicar al Bisericii Evanghelice C.A. din România, Dr. Daniel Zikeli, Prim- preot al Bisericii Evanghelice C.A. Bucureşti a ţinut un cuvânt de salut ce a avut la bază tema evenimentului – „Împreună pentru o lume mai bună”, pe care îl redăm în cele ce urmează. Biserica Adventistă de Ziua a Şaptea „Popa Tatu” aniversează în 2013, 90 de ani de la înfiinţare.

« Har vouă şi pace de la Cel care a fost, este şi va fi. Amin.

Iubiţi fraţi şi iubite surori întru Domnul, mai întâi aş dori să vă mulţumesc pentru invitaţia la această întâlnire intitulată „Împreună pentru o lume mai bună”. Nu este prima dată când particip la un astfel de eveniment, am avut plăcerea, cu patru ani în urmă, să fiu prezent la Ziua porţilor deschise a comunităţii adventiste „Popa Tatu”. Încă de atunci am păstrat o strânsă colaborare cu mai multe personalităţi ale bisericii adventiste din România şi cu postul de televiziune „Speranţa TV”. De asemenea, doresc să vă transmit salutul comunităţii evanghelice lutherane germane din Bucureşti, al credincioşilor care împreună cu dumneavoastră se roagă pentru bunăstarea bisericii lui Cristos şi pentru societatea în care trăim.

Meditând la tema acestei întâlniri – „Împreună pentru o lume mai bună” – gândurile mele s-au îndreptat către predica de pe munte în care Mântuitorul Isus Cristos defineşte rolul creştinilor în această lume în felul următor: „Voi sunteţi sarea pământului, dar dacă sarea îşi pierde gustul, cu ce va fi făcută iarăşi sărată? Voi sunteţi lumina lumii, o cetate aşezată pe un munte nu poate fi ascunsă. Tot aşa să lumineze şi lumina voastră înaintea oamenilor, ca ei să vadă faptele voastre bune şi să glorifice pe Tatăl vostru care este în ceruri.” (Matei 5). Datoria creştinilor este de a da un gust bun lumii în care trăim, de a conserva şi de a întreţine spiritul evangheliei lui Cristos. Datoria creştinilor este de a lumina în această lume a întunericului, de a duce mai departe lumina lui Cristos, de a mărturisi şi de a consola, de a sfătui, de a vindeca, de a propăvădui şi de a călăuzi pe mulţi spre Acela care este Calea, Adevărul şi Viaţa. Creştinii nu au dreptul să se izoleze, ci trebuie să fie mereu în faţă, să pregătească drumul celui care va veni. Creştinii nu au dreptul să stingă flacăra speranţei lor, deoarece această flacără este o flacără a mântuirii şi a păcii. Împreună pentru o lume mai bună – înseamnă să punem la urmă învăţăturile şi tradiţiile noastre care uneori ne despart; pe primul loc ar trebui să fie ceea ce ne uneşte, anume convingerea şi credinţa că Isus Cristos este Domnul şi Mântuitorul nostru şi prin noi vrea să îşi clădească împărăţia Sa cea veşnică. În sfânta Evanghelie după Ioan, Domnul le spune uncenicilor: „Vă dau o poruncă nouă

La biserica adventistă “Popa Tatu”

– să vă iubiţi unul pe altul cum v-am iubit Eu – aşa să vă iubiţi unul pe altul. Prin aceasta vor cunoaşte toţi că sunteţi ucenicii Mei, dacă aveţi dragoste unii pentru alţii” (Ioan 13, 34-35).

Indiferent de orientarea confesională, de statutul social sau de etnia sau ocupaţia noastră, noi creştinii suntem chemaţi la dragoste, la respect, la devotament unul faţă de celălalt. În sfânta Evanghelie după Matei la capitolul 24 Domnul Cristos spune că în vremurile cele de pe urmă „dragostea multora se va răci” (Matei 24, 12). Noi creştinii suntem chemaţi să păstrăm dragostea, să o dăruim mai departe prin vorbe şi prin fapte.

În anul 1849, la Zilele Bisericii Evanghelice din Germania, organizate în oraşul Wittenberg, delegaţii diferitelor biserici s-au confruntat cu o criză socială de mari dimensiuni. Datorită industrializării forţate, mulţi oameni erau obligaţi să lucreze în trei schimburi, în condiţii foarte grele şi cu câştiguri foarte mici. Oamenii de rând erau necăjiţi şi neputincioşi. Corupţia, sărăcia, prostituţia erau peste tot. Preotul evanghelic Johann Heinrich Wichern a ţinut o prelegere cu tema „Datoria bisericii faţă de societate”, în care a afirmat: „Biserica lui Cristos este clădită pe doi stâlpi – credinţa care ne face bine plăcuţi lui Dumnezeu şi dragostea care clădeşte lumea lui Dumnezeu”. Johann Heinrich Wichern este fondatorul diaconiei bisericeşti – aşadar al ajutorului social instituţionalizat. Diaconia din Germania, de exemplu, ocupă în acest moment locul al treilea în clasamentul ofertanţilor de locuri de muncă. Diaconia înseamnă grija faţă de semeni, de la cel nou născut până la cel muribund. Grădiniţe şi şcoli, spitale şi clinici, cămine de bătrâni şi centre de îngrijire, consiliere în diferite domenii – acestea sunt doar câteva exemple pentru ceea ce înseamnă conceptul diaconal al bisericii evanghelice. În diaconie se

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regăseşte spiritul acelor cuvinte scrise de Apostolul Pavel către Galateni: „Căci în Cristos Isus nici circumcizia, nici necircumcizia nu înseamnă nimic, ci credinţa care lucrează prin dreptate” (Galateni 5, 6). Atunci când este nevoie de ajutor nu ar trebui să privim către norme, reguli şi legi, dragostea faţă de semeni nu cunoaşte astfel de îngrădiri. Doar aşa putem contribui la o lume mai bună – renunţând la prejudecăţi, la învrăjbire şi la neînţelegeri. Dacă porunca cea nouă a Mântuitorului are pentru noi prioritate şi vedem în semenii noştri oameni creaţi după chipul şi asemănarea lui Dumnezeu, atunci suntem sarea şi lumina lumii.

În tradiţia liturgică a bisericii lutherane există următoarea rugăciune care vorbeşte despre menirea creştinilor de astăzi:
„Cristos nu are mâini, doar mâinile noastre,
Nu are picioare, doar picioarele noastre,
Nu are ochi, doar ochii noştri,
Nu are gură, doar gura noastră,
Nu are urechi, doar urechile noastre.
Noi suntem singura biblie pe care oamenii de astăzi o mai citesc!”

Depinde deci, foarte mult, de ceea ce facem, de ceea ce întreprindem, noi, creştinii de astăzi. Trebuie să ne rugăm, să mărturisim, dar să ne şi implicăm direct prin fapte, prin acţiuni şi gesturi comune. Nu trebuie neapărat să fie lucruri mari, şi cele mărunte sunt foarte importante, cum ar fi vizita la un om bolnav sau o simplă scrisoare,

Die Internetseite – ganz neu

Von Pfarrer Andrei Pinte

Aktuell, informativ und übersichtlich, das waren die Ziele bei der Umgestaltung des Internetauftrittes unserer Kirchengemeinde.

In den letzten Wochen wurde an dem neuen Design und den Inhalten gearbeitet. Auch wenn noch Informationen hinzukommen werden, wollen wir schon ab Beginn des neuen Kirchenjahrs mit unserer Internetseite einen Anlaufpunkt schaffen, an dem man sich schnell und

e-mail sau o simplă floare oferită unui om drag.
Martin Luther, pe care Ellen White l-a supranumit „cea mai de preţ unealtă a lui Dumnezeu pentru reforma atât de necesară a bisericii” a scris, în Tragedia veacurilor: „faptele bune şi concrete sunt pecetea şi proba practică a credinţei. Aşa cum o scrisoare are nevoie de o pecete, aşa

are credinţa nevoie de fapte”.
Atunci, la final, la judecata viitoare, Regele va

spune: „Am fost flămând şi Mi-aţi dat să mănânc, Mi-a fost sete şi Mi-aţi dat de băut, am fost străin şi M-aţi primit, am fost gol şi M-aţi îmbrăcat, am fost bolnav şi aţi venit să Mă vedeţi, am fost în închisoare şi aţi venit pe la Mine. Iar mulţi vor întreba: Când Te-am văzut noi flămând, însetat, străin, bolnav sau în închisoare? Iar Regele va răspunde: Adevărat vă spun că ori de câte ori aţi făcut aceste lucruri unuia dintre aceşti foarte neînsemnaţi fraţi ai Mei, Mie Mi le-aţi făcut” (Matei 25, 31-46).

„Împreună pentru o lume mai bună” – aceasta înseamnă în lumina acestor cuvinte biblice că avem datoria de a ne implica în societatea noastră, de a vedea ceea ce este rău şi a spune lucrurilor pe nume, de a vindeca, de a protesta atunci când este nevoie, de a ajuta fie individual, fie instituţional, de a promova valorile dreptăţii, libertăţii, familiei, educaţiei, smereniei şi dragostei. În acest fel toţi oamenii vor vedea şi vor înţelege de ce am fost numiţi sarea şi lumina lumii. Spre aceasta să ne inspire Duhul lui Dumnezeu, acum şi-n pururea. Amin. »

umfassend über das Gemeindeleben informieren kann. Dazu finden sich jetzt aktuelle Berichte von den Aktionen der Kirchengemeinde sowie eine Übersicht der anstehenden Termine und Gottesdienste. Die verschiedenen Gemeindegruppen stellen sich ebenso vor,

wie die Ansprechpartner und Presbyter.
Es sollen regelmäßig neue Inhalte veröffentlicht

werden. Es lohnt sich also, öfter hineinzuschauen! Die Internetseite der evangelischen Kirchengemeinde ist unter www.evkb.ro abrufbar.

Viel Spaß auf der neuen Webseite!

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In unserer Gemeinde wurden getauft:

Am 28. Juli 2013, Kiana Krause, geboren am 13. Februar 2013 in Essen
Am 18. August 2013, Philipp Lukas Weidle, geboren am 2. Dezember 2012 in Dublin Am 22. September 2013, Sophie Köber, geboren am 31. Mai 2013 in Bukarest Am 14. Oktober 2013, Lukas Andrei Pinte, geboren am 1. August 2013 in Bukarest

Wir freuen uns mit den Familien und erbitten für das Wachsen und Gedeihen der Kinder Gottes Segen.

Es wurden kirchlich getraut:

Am 10. August 2013, Udo Flessner und Ileana Alexandra, geb. Popescu

Laßt uns wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus (Epheser 4, 15).

Es verstarben in unserer Gemeinde und wurden kirchlich bestattet:

Am 14. August 2013, Friedrich Michael Simonis, 74 Jahre alt
Am 17. September 2013, Hilde Georgeta Nedelcu, geb. Gottwald, 92 Jahre alt Am 12. November 2013, Erik Cristian Holst, 83 Jahre alt
Am 22. November 2013, Richard Andreas Markely, 75 Jahre alt
Am 2. Dezember 2013, Irina Gross, 76 Jahre alt

Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen.

INFO

Verwaltung

Str. Lutherană 2, Tel: 021 313 31 65; Fax: 021 310 08 59; Mob: 0722 277 498
E-mail: evkb@evkb.ro
Mo. 10:00 – 15:00; Di. 10:00 – 18:00; Mi. 10:00 – 18:00; Do. 08:00 – 15:00; Fr. 08:00 – 14:00. Kirchenbeiträge; Friedhofsgebühren jeder Art; Gebühren für Kasualien; Konzessionen; Matrikelauszüge; Anmeldung von Trauungen, Taufen und Beerdigungen; Termine zum Gespräch mit den Pfarrern; Anträge und Reklamationen; Reservierung der Gästezimmer
Amtsleiterin: Florina Ioaniţescu

Diakonie

Str. Muzicescu 7; Tel: 021 231 29 84; Fax: 021 231 29 84; Mob: 0721 331 038; E-mail diakonie@evkb.ro Öffnungszeiten:
Mo. – Fr.: 9:00 – 17:00 Uhr
Ärztliche Untersuchungen:
Dienstag: 10:00 – 13:00; Donnerstag: 10:00 – 13:00.
Ärztliche Beratung; Sozialhilfe; Medikamentenausgabe, Betreuung und Pflege; Wäscherei; Anträge für ambulante Pflege; Ärztliche Untersuchungen;
Geschäftsführerin: Simona Vlăşceanu
Arzt: Dr. Viorel Roşianu
Arzthelferin: Katalin Zikeli

Friedhof

Şos. Giurgiului 4; Tel: 021 336 54 10; Fax: 021 336 54 10; Mob: 0731 377 646; E-mail: friedhof@evkb.ro Winterprogramm: 1. Oktober – 31 März 08:00 – 17:00
Informationen zu Bestattungen; Informationen zu Bauarbeiten an Gräber; Instandhaltung der Grabstellen; Reklamationen; Absprache der Termine für Kapelle und Bestattung; Sonstiges betreffend die Grabstellen und den Friedhof.
Verwalter: Victor Pavel

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Crăciunul este mai mult decât un sentiment, mai mult decât o amintire din copilărie, un suvenir dintr-un trecut îndepărtat. Crăciunul nu este nici ceea ce se poate vedea săptămâni în şir pe străzile comerciale supra- aglomerate: mii de lumini, pomi de Crăciun, vitrine strălucitoare. Totul te îndeamnă să cumperi şi să tot cumperi. O lume de vis ca-n poveşti şi o provocare pentru oamenii nevoiaşi, căci pentru ei o asemenea demonstraţie de abundenţă şi lux este doar deprimantă, ei îşi simt numai şi mai dureros sărăcia.

Din când în când oamenii caută să străpungă monotonia vieţii lor de zi cu zi şi să petreacă o sărbătoare frumoasă. Dar atunci când Crăciunul se termină cu burţi ghiftuite şi cu sticle goale, Crăciunul nu mai este o sărbătoare a bucuriei, ci o sărbătoare a deşertăciunii. Atunci de Crăciun nu se mai întâmplă nimic. Nu se schimbă nimic. Cu toţi pomii de Crăciun şi Moş-Crăciunii şi cu tot luciul sclipitor, care costă atât de mulţi bani, totul rămâne la fel de trist şi de dezolant.

Crăciunul este Chemarea lui Dumnezeu la iubire între oameni, la înţelegere şi disponibilitate de a ajuta, la iertare şi împăcare, la pace şi prietenie.

Să te pregăteşti pentru Crăciun înseamnă să intri în linişte şi gânditor în visul lui Dumnezeu. Dumnezeu a visat la un pământ pe când el era încă în rai, la timpul de dinainte ca Abel să-l fi ucis pe Cain. Dumnezeu a visat că oamenii nu se mai respingeau şi înlăturau unii pe alţii, că nu se mai chinuiau reciproc şi nu se mai omorau sau erau lăsaţi să moară de foame.

Dumnezeu a visat la o lume în care oamenii trăiau ca fraţii: împreună, o mare familie, fără să mai fie săraci şi asupriţi, urmăriţi şi fugari, însinguraţi.

Visul lui Dumnezeu era un vis fantastic, dar a fost distrus de oameni. Şi cu toate acestea, Dumnezeu a pus în fiecare inimă omenească dorul după paradisul pierdut, dorul după puţină fericire pe pământ. Da, El însuşi vine pe pământ ca să realizeze visul său şi să reînnoiască faţa creaţiei sale.

Fără soare, pământul este rece, nelocuibil. Fără Dumnezeu, oamenii nu au căldură şi iubire. Iubirea pe pământ este ca soarele. Cine are iubire, aceluia pot să-i lipsească multe. Cui îi lipseşte iubirea, aceluia îi lipseşte totul.

Nu-mi vorbi despre Crăciun dacă această sărbătoare este golită si demonetizată devenind o simplă petrecere, o orgie cu mâncare şi băutură, zile de abundenţă şi lipsă de măsură, pe cât posibil într-o atmosferă exclusivistă. Termină cu bazaruri de Crăciun şi cu muzică de reclamă, cu îngeraşi şi Moş-Crăciuni şi cu ghirlande luminoase. Crăciunul nu este semnalul de început al carnavalului.

Crăciunul este sărbătoarea inimii pentru toţi cei care au o inimă. Crăciunul trebuie să fie sfârşitul tuturor certurilor otrăvitoare şi al tuturor violenţelor, începutul unei păci pline de iubire şi adevăr.

Să ţinem minte toată viaţa: numai pâinea pe care tu o dai de mâncare te va sătura. Numai bolnavii pe care tu îi vizitezi te vor vindeca. Numai durerile pe care tu le alini îţi vor uşura suferinţa. Numai bucuria pe care tu o aduci te va înveseli şi numai fericirea pe care tu o dai te va face pe tine însuţi fericit.

Crăciunul: hai să fim oameni, oameni unii pentru alţii. Acum este timpul forţelor care doboară fără violenţă ziduri şi fac să fie rodnice pustiuri, al forţelor spiritului: iubirea, bucuria, împăcarea, răbdarea, pacea.

Phil Bosmans